Zehn Crews kamen durch bei Rund Bornholm
Es waren lange und vor allem viele Nächte für die Crews bei der traditionellen Langstrecken-Regatta Rund Bornholm zur Warnemünder Woche. Viele Teams brachen das Rennen ab, doch zehn kamen durch. Als erste Yacht kreuzte die „Ospa“ von Otto Timm die Ziellinie nach 1:15:53,06 Tagen das Ziel. Das größte Durchhaltevermögen bewies Wladyslaw Chmielewski auf seiner „Bindi“. 3:22:16:50 Tage war der Pole als Solo-Segler unterwegs, hatte zwischenzeitlich das Gewitter-Risiko im Hafen von Rönne auf Bornholm abgewettert, um schließlich doch nach langen Flautenphasen Warnemünde zu erreichen.

Es waren lange und vor allem viele Nächte für die Crews bei der traditionellen Langstrecken-Regatta Rund Bornholm zur Warnemünder Woche. Viele Teams brachen das Rennen ab, doch zehn kamen durch. Als erste Yacht kreuzte die „Ospa“ von Otto Timm die Ziellinie nach 1:15:53,06 Tagen das Ziel. Das größte Durchhaltevermögen bewies Wladyslaw Chmielewski auf seiner „Bindi“. 3:22:16:50 Tage war der Pole als Solo-Segler unterwegs, hatte zwischenzeitlich das Gewitter-Risiko im Hafen von Rönne auf Bornholm abgewettert, um schließlich doch nach langen Flautenphasen Warnemünde zu erreichen. Die Trophäen für die Sieger nach berechneter Zeit werden am Freitagabend an die Teams der „Ember Sea“ von Jochen Bunk (Rostock) in der Yardstick-Wertung und an die „Maiko“ von John Victorin (Rostock) in der ORC-Wertung vergeben.
Funk, Telefon, Computer: In den vergangenen fast vier Tagen liefen die technischen Geräte heiß bei Seebahn-Wettfahrtleiterin Laura Kühlewind und ihrem Team. Nachdem die Flotte von 26 Crews am Montagmittag auf den Kurs in Richtung Bornholm geschickt wurde, war klar, dass es ein langes Rennen werden würde. In der Nacht breitete sich ein ausgedehntes Flautenfeld über dem Regattafeld zwischen Warnemünde und Bornholm aus. Auch danach ging es nur schleppend voran. Die leichten Rennen vom Typ VO60, die Yachten „Ospa“ und „Illbruck“, aber auch die Brenta 55 „Ember Sea“ konnten den leichten Hauch zwar nutzen, um im Morgengrauen des zweiten Renntages in Warnemünde einzulaufen. Doch für viele aus der Flotte wurde es zu einem langen Ostsee-Trip.
Zu lang für viele. Die ersten legten bereits wenige Stunden nach dem Start wieder im Hafen von Warnemünde an – wissend, dass ihnen die beruflichen Verpflichtungen einen Strich durch die Rund-Bornholm-Rechnung machen würde. Anderen lief die Zeit davon, weil die Charterverträge für die Yacht ausliefen.
So nahm die Wettfahrtleitung viele Nachrichten von Crews entgegen, die vorzeitig in den Hafen segelten. Mit Sorge wurde das Rennen derjenigen beobachtet, die die Traditionswettfahrt unbedingt zu Ende bringen wollten. Mittwoch und Donnerstag drohten Gewitter über der Ostsee, so dass nicht nur der Draht zu den Seglerinnen und Seglern gehalten wurde, sondern auch zum Wetterdienst mit dem zusätzlichen Blick auf die Wetterkarte und den AIS-Tracker mit den Positionen der Yachten.
Mit dem Zieleinlauf der „Bindi“ waren dann alle Schiffe wieder im Trockenen. Während der Solo-Segler erst einmal Schlaf benötigte, waren andere Crews schon ausgeruht. Die „Ember Sea“ war rund zwei Tage vorher eingelaufen, und Jens Burmeister aus der Crew berichtete, dass die Erlebnisse schon gut verarbeitet worden sind: „Nach dem Anlegen wurde das Boot kurz aufgeklart, dann gab’s ein Bierchen und dabei ließen wir das Rennen noch einmal Revue passieren.“
Die erste Nacht, so Burmeister, sei auch auf der „Ember Sea“ anstrengend und Nerven aufreibend gewesen. „Ein bis zwei Stunden ging gar nichts. Da haben wir gestanden bzw. sind nur getrieben. Ansonsten hieß es immer, nach Wind Ausschau zu halten und das Boot irgendwie am Laufen zu halten.“ Die Crew hangelte sich von Böenfeld zu Böenfeld, blieb lange an den größeren Yachten dran.
Bis Bornholm trennten die „Illbruck“ und die „Ember Sea“ nur wenige Meilen. Auf dem Rückweg nach Warnemünde konnten die ehemaligen Ocean-Racer dann aber ihre Größe ausspielen und davon rauschen. Das reichte aber für die schnellsten Yachten nicht, um auch berechnet zu gewinnen. Diesen Sieg unter den sieben Booten nach Yardstick-Wertung holte sich die „Ember Sea“, auch wenn es zum Ende hin mit einer Flaute vor Warnemünde noch einmal eng wurde.
Der Anspannung im Rennen standen aber auch Momente des Glücks gegenüber: „Es wurde eigentlich nie richtig dunkel in der Nacht. Und der Sonnenaufgang am ersten Morgen war toll. So etwas entschädigt für die anstrengenden Moment und motiviert, immer weiter zu segeln.“
Die „Ember Sea“ ist mit diesem ersten Platz von Rund Bornholm und auch dem Sieg bei der Mecklenburgischen Bäderregatta heißer Anwärter auf den WIRO-XXL-Cup, der Kombi-Wertung aus den drei Seebahn-Regatten. Den Abschluss dazu bildet das Gedser Race, das am Samstag um 10 Uhr angeschossen wird.
In der ORC-Wertung um den Warnemünder-Woche-Cup liegt die „Maiko“-Crew von John Victorin gut im Rennen. Sie landete bei der Bäderregatta auf Platz zwei und war bei der doppelt gewerteten Langstrecke Rund Bornholm souveräne Siegerin.