OK-Weltelite tritt zur EM an
Das Who-is-Who des OK-Jollensegelns steht bereit, um sich in den Wettstreit um die Europameisterschaft zur Warnemünder Woche zu werfen. 117 Seglerinnen und Segler aus zwölf Nationen haben gemeldet. Und die Flotte ist ebenso stark besetzt wie eine Weltmeisterschaft

Das Who-is-Who des OK-Jollensegelns steht bereit, um sich in den Wettstreit um die Europameisterschaft zur Warnemünder Woche zu werfen. 117 Seglerinnen und Segler aus zwölf Nationen haben gemeldet. Und die Flotte ist ebenso stark besetzt wie eine Weltmeisterschaft, bringt auch Segler aus Australien, Kanada und Thailand an die Startlinie, da die EM auch für Nicht-Europäer offen ausgeschrieben ist.
Am Samstag probten bereits viele das Revier, einige Aktive mussten mit ihren Booten noch durch die Vermessung. Am Abend steht die Eröffnungsfeier im Lokschuppen auf dem Plan – und dann wird es ernst. Von Sonntag an sind an vier Tagen täglich zwei Wettfahrten geplant, bevor am Mittwoch der neue Europameister feststeht.
Zu den Mitfavoriten zählt der Schweriner André Budzien. Der dreimalige Weltmeister zeigte gerade zur Kieler Woche, wie gut er in Form ist. Als Zweiter der KiWo reiste er nach Warnemünde. Zwar gibt er sich angesichts des starken Feldes zurückhaltend in seiner Zielformulierung, strebt zunächst einen Platz in den Top-Ten an. Doch dass ihm das Revier vor Warnemünde liegt, zeigte er 2018, als er zur Warnemünder Woche Weltmeister wurde.
Ein Europameistertitel indes fehlt Budzien noch in seiner Sammlung. Aber es gibt weitere Deutsche, die hoch im Kurs stehen. Immer stark sind die Wismarer Sebastian Kaule und Ulli Kurfeld, und der Rostocker Cord Preignitz wird versuchen, seinen Heimvorteil vor Warnemünde auszuspielen. Denn es wird wieder Zeit für einen deutschen Erfolg bei einer OK-Jollen-EM. Der letzte Deutsche, dem das 2006 gelungen war, ist Martin von Zimmermann. Der Hamburger ist auch jetzt wieder am Start, sagt aber: „Ich bin hier, um Spaß zu haben. Eine Top-Platzierung erwarte ich nicht, dafür sind meine Ambitionen nicht mehr groß genug.“
Aber das wohl stärkste Team aktuell stellen die Briten. Zu ihnen gehören der aktuelle und sechsmalige Weltmeister Nick Craig, der ehemalige Welt- und Europameister Charlie Cumbley sowie der letztjährige WM-Zweite und Weltranglistendritte Andy Davis.
Auch die Dänen sind stark vertreten – in Zahl und Klasse. Ihr Team umfasst unter anderen die ehemaligen Europameister Bo Petersen und Jørgen Svendsen. Aus Schweden werden Ex-Weltmeister Thomas Hansson-Mild sowie der Weltranglistenzweite Patric Mure in den Titelkampf eingreifen wollen. Und das Feld der Favoriten rundet das Multitalent Lars Johan Brodtkorb ab. Der Norweger ist in verschiedenen Klassen top, wurde in der OK-Jolle 2017 Europameister.
Das Feld für eine spannende EM ist also bereitet. Der erste Startschuss fällt am Sonntag um 13 Uhr.