ILCA Europa-Cup-Finale: Gesamtsieg im ILCA 6 für Hannah Anderssohn

Vier windreiche Tage liegen hinter den insgesamt 139 Aktiven, die am ILCA Europa Cup Warnemünde im Rahmen der 85. Warnemünder Woche teilgenommen haben. Die Warnemünderin Hannah Anderssohn hat in der Klasse ILCA 6 gewonnen, Uffe Thomasgaard aus Norwegen im ILCA 7 und Weka Bhanubandh aus Thailand, der Optimisten-Weltmeister von 2022, im ILCA 4.

Hannah Anderssohn hat den ILCA Europa Cup im ILCA 6 gewonnen. Die Warnemünderin beendete das einzige Rennen des vierten und letzten Tags des Europa Cups mit einem zweiten Platz. In den vier starkwindigen Wettfahrten zuvor hatte sie die Plätze 3, 4, 1 und 1 gesegelt. Der vierte Platz am zweiten Tag wurde zu ihrem Streichergebnis. Nach der Siegerehrung am Dienstagnachmittag sagte sie: „Es gibt nichts Schöneres, als im Heimatrevier zu gewinnen. Es ist über die vier Tage super rundgelaufen, und ich bin immer besser reingekommen.“ Lobende Worte hatte sie für die Organisation und die Wettfahrtleitung: „An Land und auf dem Wasser war alles sehr gut organisiert. Es lief alles rund und wir konnten trotz der Wettersituation an allen Tagen segeln.“ Jetzt steht für Anderssohn und die anderen Segler des Bundeskaders erst einmal ein einwöchiges Training in Warnemünde an. „Danach bereite ich mich die nächsten eineinhalb Monate auf die Weltmeisterschaft in Holland im August vor.“ Bei der WM in Den Haag werden die Nationenplätze für die Olympischen Spiele 2024 vergeben.

Hannah Anderssohn hatte die Führung seit Tag zwei nicht mehr abgegeben. Foto: Pepe Hartmann

Die Ukrainerin Sofiia Naumenko hat die Silbermedaille gewonnen. Die 24-Jährige hatte sich an den vier Wettkampftagen Stück für Stück nach vorne gearbeitet und war als Gesamtdritte in den Finaltag gestartet. Mit einem Sieg im letzten Lauf entschied sie den Wettstreit um Platz zwei für sich. Die Gesamt-Europa-Cup-Siegerin 2022, die Anfang dieses Jahres als Crewmitglied eine Etappe des The Ocean Race an Bord von „Ambersail 2“ mitgesegelt hat, sagte: „Zur Warnemünder Woche eingeladen zu werden, ist immer wie nach Hause zu kommen. Das liegt nicht nur an dem tollen Segelrevier, das dir bei Flaute und Wind alles abverlangt, sondern auch an der Herzlichkeit an Land und auf dem Wasser.“

Pia Kuhlmann, die dreifache Deutsche Meisterin im ILCA 6, die für den Schaumburg-Lippischen Seglerverein antritt, konnte sich am letzten Tag ebenfalls um einen Platz verbessern und belegt Gesamtplatz drei.

Wiktoria Golebiowska aus Polen rutschte nach einem achten Platz im letzten Rennen auf Rang vier ab, nachdem sie an den vergangen zwei Tagen des Europa Cups auf Platz zwei gelegen hatte.

139 ILCAs gingen insgesamt an den Start beim Europa Cup. Foto: Pepe Hartmann

Den Europa Cup in der Klasse ILCA 7 hat Uffe Tomasgaard mit großer Dominanz gewonnen. Der Norweger siegte in fünf von sechs Wettfahrten. Lediglich sein Landsmann Theodor Middelthon war annähernd in Reichweite. Er wurde Zweiter mit vier Punkten Rückstand auf Tomasgaard. Nico Naujock aus dem DSV-Kader wurde Dritter. Naujock, der für den Verein Segerhaus am Wannsee aus Berlin segelt, verdrängte damit am letzten Regattatag den Franzosen Theo Peyre auf Platz vier.

In der Klasse ILCA 4 hat Weka Bhanubandh gewonnen. Der Weltmeister im Optimist von 2022 segelt seine erste Saison im ILCA 4. Die Klasse, die für viele als Vorbereitung auf den Umstieg in ILCA 6 und 7 genutzt wird, hat wegen der Wetterbedingen insgesamt nur drei Wettfahrten abgeschlossen, von denen Bhanubandh zwei gewann. Zweiter wurde Klassenneuling Levian Büscher aus Duisburg, der im vergangenen Jahr bei der Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft aller Jugendbootsklassen in Kiel Dritter und damit bester Deutscher im Feld von 269 Optimisten geworden war.


Sieger bei den ILCA 7: Uffe Thomasgaard aus Norwegen. Foto: Pepe Hartmann

Sportdirektor Peter Ramcke sagte nach dem Abschluss des Europa Cups: „Es war die letzten Tage über nicht ganz einfach für die Wettfahrtleitung, aber wir konnten trotz des starken Winds jeden Tag mindestens ein Rennen starten. Das war sehr anspruchsvoll, aber es hat Spaß gemacht.“ Viel Lob hatte er für Svenja Herziger und ihr Team, die die Wettfahrtleitung der ILCAs innehatte: „Svenja hat eine fantastische Leistung gezeigt, was mir auch von vielen Teilnehmern bestätigt wurde. Dafür vielen Dank!“

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