Favoriten festigen Positionen

Am vorletzten Tag der Warnemünder Woche hat das Revier der Mecklenburger Küste neue Herausforderungen an die Teams gestellt. Mit reichlich Strömung auf den Bahnen, dazu einigen Winddrehern wurden die Rennen der acht Klassen zu einem schwierigen Spiel. Vor allem bei den Starts zeigte sich, wer das Wasser richtig lesen kann. Etliche Gesamtrückrufe verzögerten allerdings die Rennen, und viele Teams fanden am Abend ein BFD, eine Frühstart-Disqualifikation, in ihren Listen wieder. Das ruckelte die Ergebnislisten durch, auch wenn sich die Führenden meist schadlos hielten.

Am vorletzten Tag der Warnemünder Woche hat das Revier der Mecklenburger Küste neue Herausforderungen an die Teams gestellt. Mit reichlich Strömung auf den Bahnen, dazu einigen Winddrehern wurden die Rennen der acht Klassen zu einem schwierigen Spiel. Vor allem bei den Starts zeigte sich, wer das Wasser richtig lesen kann. Etliche Gesamtrückrufe verzögerten allerdings die Rennen, und viele Teams fanden am Abend ein BFD, eine Frühstart-Disqualifikation, in ihren Listen wieder. Das ruckelte die Ergebnislisten durch, auch wenn sich die Führenden meist schadlos hielten.

Beim Europa Cup der 29er mussten die Briten James Crossley/Sam Webb an Tag zwei einige Dämpfer hinnehmen. Nachdem sie am Freitag souverän die Spitze der 31 Crews in dem Jugendskiff übernommen hatten, starteten sie auch am Samstagmorgen mit einem Rennsieg in den Tag. Dann aber gab es einen 13. Platz und zum Ende der Wettfahrten sogar eine Frühstart-Disqualifikation.

Die Briten James Crossley/Sam Webb führen trotz einer Frühstart-Disqualifikation bei den 29ern. Foto: Pepe Hartmann

Zwar verteidigten sie damit noch die Führung. Den weitaus besseren Tag erwischte aber die amerikanisch-deutsche Kombination Truman Rogers/Paula Lepa (Potsdam). Mit der Serie 4, 6, 1, 2 legten sie eine beständig gute Serie hin, rückten damit auf Platz zwei vor.

„Die Strömung war tricky, und auch die Winddreher waren nicht einfach. Aber wir sind gut klargekommen. Unsere Kommunikation und Abstimmung werden immer besser – und damit auch das Bootshandling“, berichtete Paula Lepa. Sie segelt erst seit eineinhalb Monaten mit ihrem Steuermann aus Miami zusammen. Die Verbindung kam über den 29er-Bootshändler Holger Jess zustande.

„Paula stand zu dieser Saison ohne Partner da. Da habe ich weltweit gesucht, und Truman hat sich gemeldet. Jetzt verbringt er zweieinhalb Monate hier, jobbt und segelt. Die beiden machen eine tolle Entwicklung“, so Jess. Die Kieler Woche war das erste Großevent für das Duo. Dort erreichten sie knapp die Goldflotte. Zur Europameisterschaft kurz darauf waren sie als 31. schon zweitbestes Team unter deutscher Flagge. Und jetzt sind sie die Crew, die den EM-Vierten auf die Pelle rückt.

Für den finalen Tag hofft Paula Lepa auf schnelle Rennen: „Ich fahre direkt nach der Regatta nach Potsdam, habe am Abend noch meinen Abi-Ball.“ Zumindest dafür wechselt sie Neopren-Anzug gegen Ballkleid. Danach geht es aber wieder gemeinsam mit Truman Rogers zurück auf das Wasser. Denn der Höhepunkt der Saison soll die WM-Teilnahme in Aarhus werden. Mit dem aktuell zweiten Platz etablieren sich Rogers/Lepa bereits jetzt im internationalen Feld. Denn mit den Briten auf Rang eins und den Niederländern Lenny Hofmann/Rens van der Heiden auf dem dritten Platz sind derzeit vier Nationen in den Top-Drei zu finden.

Während die 29er noch auf ihren Saisonhöhepunkt zusteuern, haben die Flying Dutchman ihre WM 2024 bereits hinter sich. Und das mit einem starken deutschen Auftritt: Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Berlin/Hannover) gewannen im März zum zweiten Mal in ihrer Karriere den Titel. Und diese Leistungsfähigkeit zeigen sie auch zur Warnemünder Woche. Nach fünf Starts haben sie fünf Siege in den Büchern. „Es läuft ganz gut“, stellte Steuermann Lüdtke mit einem Lächeln fest. „Der Wind war heute allerdings nicht einfach, sehr inkonstant mit vielen Drehern. Und mit der Strömung galt es, einen Frühstart zu vermeiden.“ Das gelang dem Duo, das zur Kieler Woche noch mit Rang drei zufrieden sein musste. In Kiel hatte sich Vorschoter Schäfers allerdings auch eine schmerzhafte Rippenprellung zugezogen: „Jetzt geht es schon wieder. Aber noch segele ich mit Schmerzmitteln“, berichtete er.

Im Feld der Flying Dutchman sind die amtierenden Weltmeister Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers souverän an der Spitze. Foto: Pepe Hartmann

Bei den Korsaren, die mit den Flying Dutchman auf der gleichen Bahn segeln, zeigen die Führenden eine ähnliche Dominanz. Das Ehepaar Uti und Frank Thieme streicht nach sechs Wettfahrten einen vierten Platz, hat ansonsten fünf Siege eingefahren. „Wir sind heute gut gestartet, das gelingt uns sonst nicht so. Die Welle war anfangs sehr kabbelig und der Wind böig. Damit war es nicht einfach heute“, berichteten die beiden Berliner. Für sie ist die Warnemünder Woche ein gute Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft im August auf dem Schweriner See.

Die Contender segeln indes bereits zur Warnemünder Woche ihren deutschen Titelträger aus. Für die Deutschen scheint dabei aber nur der dritte Rang auf dem Siegerpodest reserviert zu sein. Auf dem Bronzerang gab es am Samstag einen vereinsinternen Positionswechsel. Markus Maisenbacher (WV Hemelingen) schob sich an seinem Clubkollegen Eike Martens vorbei. Die beiden werden sich am Finaltag einen Fight um diesen Platz liefern. Die Spitze werden sie kaum noch angreifen können. Jesper Armburst (Dänemark) und Pim van Vugt (Niederlande) haben sich bereits von den Verfolgern abgesetzt.

Bei den Finns sind die deutschen Asse in der Verfolgerrolle. Foto: Pepe Hartmann

Eine dänische Führung gibt es auch bei den OK-Jollen. Hier hat sich Jörgen Svendsen an den Konkurrenten vorbeigeschoben, führt vor Cord Prignitz (Rostock) und dem Polen Pawel Pawlaczyk. Die Finns sehen an der Spitze ihrer Konkurrenz den Polen Barosz Szydlowski vor Fabian Lemmel (Berlin) und Thomas Schmid (Hamburg). Und bei den Beneteau First 18 verteidigten Jan Wilkens/Tobias Rieger (Hohen Wieschendorf) ihre Top-Position bei der German Open, der inoffiziellen deutschen Meisterschaft in dieser modernen Kielboot-Klasse.

Von Warnemünde aus ging es zu einem schnellen Rennen nach Gedser. Foto: Pepe Hartmann

Ein schnelles Rennen segelten die Yachten beim Gedser Race. Auf einem langen Schlag ohne große Manöver zogen die zwölf Crews zum Südende der dänischen Insel Falster. In weniger als drei Stunden waren die schnellsten Crews am Ziel. Die „Ember Sea“ konnte das Finish allerdings nach eigenen Worten aufgrund des zu großen Tiefgangs nicht durchfahren und konnte daher nicht gezeitet werden. Es siegten nach berechneter Zeit die „Galicia“ des Rostockers Olaf Hell in der Yardstick-Wertung und die „Nemo“ von Uwe Kleinvogel (Rostock) in der ORC-Wertung.

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