Olaf Hobrlant macht Songs für die Küste
Nach der langen coronabedingten Durststrecke für alle Kulturschaffenden ohne jegliche Veranstaltungen freut sich Olaf Hobrlant von „Spill“ besonders darüber, endlich wieder auf der Bühne stehen zu können. Nächste Woche produziert er den letzten Song der neuen CD mit dem Titel „Seelenrelevant“.
Der CD-Titel ist eine Anspielung auf das Wort „systemrelevant“. „Von einem auf den anderen Tag wurden wir Musiker plötzlich überhaupt nicht mehr wahrgenommen, weil wir nicht systemrelevant waren. Das war kein schönes Gefühl“, erklärt Hobrlant, was ihn zu dem Titel inspirierte. Es ist bereits die zehnte CD, die „Spill“ gemeinsam mit Andreas Buhse vom Warnemünder Tonträgerlabel COAAST TMP produziert.
Olaf Hobrlant ist der Schöpfer von Balladen wie „Warnemünde am Morgen“, „Kleine Stadt am Meer“ oder „Hartmuts Traum“ – allesamt Songs, die Neugier auf die Welt, aber auch Lebensfreude und Heimatliebe verkörpern sollen. Oldies, Countrymusik, Schlager und Rock zählen ebenso zum Repertoire von „Spill“ wie eigene Kompositionen mit Songs von der Küste.
Angefangen hat es mit der Band einst im Ural, wo Olaf Hobrlant im Wohnungsbau für Erdgasarbeiter tätig war. Dort lernte er Lutz Dammann kennen, der genauso wie Hobrlant bereits ein Musikduo besaß. Sie beschlossen sich zusammenzutun und musizierten ab 2008 gemeinsam. Da Dammann mittlerweile in Sachsen wohnt, tritt Olaf Hobrlant seit 2014 mit dem ausgebildeten Musiker Steffen Wroost, Sohn des Rostocker Holzbildhauers Harald Wroost, im Duo „Spill“ auf. Die Musik zum Beruf gemacht hat Hobrlant 2003. „Als die Kündigung im Bauberuf kam, habe ich es einfach versucht mit der Musik, und es hat geklappt“, sagt der 61-Jährige aus Lichtenhagen.
Er selbst bezeichnet sich als freiberuflichen Alleinunterhalter, der bei Veranstaltungen auch als Schnellzeichner spontane Porträts anfertigt. „Das Zeichnen hat sich nebenbei entwickelt. Anfänglich habe ich in den Pausen bei Veranstaltungen aus Langeweile Leute gezeichnet, die mir auffielen“, erzählt Hobrlant. Gemeinsam mit Wroost tritt er bei Stadtfesten, Konzerten und Familienfeiern auf. Sie freuen sich, dass sie endlich wieder auftreten dürfen. „Wir hatten 16 Monate die Stimme verloren. Uns haben die Bühne und das Publikum gefehlt“, sagen sie rückblickend. Mit ihren Auftritten auf der Warnemünder Woche kehrt die Normalität für die beiden langsam wieder zurück.