Soling-EM: Norweger Nergaard neuer Soling-Europameister

15 Soling-Crews aus neun Nationen segelten acht Rennen an vier Regattatagen um die Soling-Europameisterschaft. Die Titel-Entscheidung fiel heute, am letzten Renntag. In der Starboot Eastern Hemisphere Championship führt weiterhin Piet Eckert (Schweiz) vor Marin Misura (Kroatien) und Max Kohlhoff (Deutschland).

Die neuen Soling Europameister heißen Kristian Nergaard, Johan Barne und Tomas Mathisen und kommen aus Norwegen. Der elffache Weltmeister in der Klasse 5.5er Nergaard war als einer der großen Favoriten in die Regatta gestartet. Die Entscheidung fiel heute nach der ersten von zwei Wettfahrten, die Nergaard gewann und damit uneinholbar vor der ungarischen Crew Sandor Varjas, Laszlo Kovacsi und Gabor Meretei die Wertung anführte.

Der Zweitplatzierte Sandor Varjas setzt damit seine Serie fort und ist zum dritten Mal in Folge Vizeeuropameister im Soling. Die beiden Teams entschieden nach dem Zieldurchgang des ersten Laufes, im zweiten Tagesrennen nicht mehr zu starten, da es keinen Einfluss mehr auf das Endergebnis gehabt hätte.

Am letzten Tag verbesserte sich Peter Hall um einen Platz und beendete die EM damit auf Rang drei. Der Kanadier hält neben vielen weiteren Titeln im Soling und weiteren Klassen auch drei Weltmeistertitel (2011, 2012 und 2014) im Soling. Der bisherige Dritte, Rudy den Outer aus Holland, Soling-Europameister von 2021, rutschte auf den vierten Platz ab.


Das Soling-Feld unter Spinnaker, angeführt vom Kanadier Peter Hall, der die dritte Wettfahrt des Tages gewann. Foto: Pepe Hartmann

Michael Dietzel, Präsident der Deutschen Soling-Klassenvereinigung und Steuermann der einzigen deutschen Crew im Feld der 15 Solinge, wurde Neunter. Von der Beteiligung der deutschen Flotte zeigte sich Dietzel enttäuscht: „Schade ist, dass selbst die Berliner den recht kurzen Weg nach Warnemünde nicht auf sich genommen haben“, sagte der Bayer. „Die Niederländer hingegen waren mit vier Boote da, und auch die norwegische Beteiligung war mit drei Teams sehr gut.“ Dies mache bereits Lust auf die Weltmeisterschaft der Solinge im kommenden Jahr in Hankø in Norwegen, so Dietzel. Für die Regatta hatte Dietzel nur lobende Worte: „Es hat alles geklappt, und das Wetter und der Wind haben uns große Freude bereitet. Es war so, wie man sich Warnemünde wünscht.“

Insgesamt konnten die Solinge ihr komplettes Wettfahrtpensum von acht Rennen absolvieren, obwohl an ihrem ersten Regattatag am vergangenen Mittwoch wegen zu viel Wind nicht gesegelt werden konnte. Am Donnerstag wurden drei Rennen bei guten Bedingungen gesegelt, am Freitag, trotz stark drehendem und sehr leichtem Wind, ebenfalls drei. Der heutige Tag wurde mit seinen drei Rennen entgegen der Wettervorhersage zu einem perfekten Abschluss mit Traumbedingungen für die Europameisterschaft.

Peter Ramcke, Sportdirektor der Warnemünder Woche kommentierte: „Die Soling-EM hat wettermäßig alles geboten bekommen: von Leichtwind über Mittelwind bis zu Kaiserwetter heute. Mehr geht nicht!“

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