Race Office Chefin Jutta Mohr: Ohne Warnemünder Woche? Erst im Rollstuhl!

Für Jutta Mohr ist die Warnemünder Woche der Meilenstein in ihrem Leben. Immerhin haben ihre Eltern, Beate und Dieter Goldschmidt, als aktive Segler diese Woche mit zu den Segelwettbewerben gemacht, die fest in den Regattakalendern der besten Segler der Welt verankert sind – der Vater als Vorsitzender des Warnemünder Segel-Clubs, die Mutter als Wettfahrtleiterin und später als Juryobfrau für die Ostseeregatten und die späteren Warnemünder Wochen.

Jutta schlief als Neugeborene am besten im Vorschiff der „Vlimmus“ bei kräftigem Sturm und Seegang. So sind ihr nach und nach Seebeine gewachsen. Sie war stets an der Hand der großen Schwester mit im Aktionsfeld der Ostseeregatten, ließ die Beine ins Wasser baumeln, lernte nebenbei die Bootsklassen zu unterscheiden, hörte die verschiedenen Signale der Starter, wusste schnell Flaggen zu erkennen und überhaupt lernte sie hier als Erwachsene ihren Ehemann Manfred kennen, der in der Wettkampfleitung für die Seekurse zuständig war, während sie segelte.

Das Jahr 1997 wurde dann zu einem weiteren wichtigen Datum. Sie heuerte hauptamtlich beim Warnemünder Segel-Club an und wurde so, gemeinsam mit Jörn Etzold eines der Urgesteine der Warnemünder Woche. Zehn Jahre lang war sie für die Ausrichtung eben dieser hochkarätigen Segelveranstaltung in der ersten Juliwoche im Seegebiet vor Warnemünde maßgebend mitverantwortlich.

Ab Neujahr 2008 holte der Seglerverband Mecklenburg-Vorpommern die kompetente Frau als Sportkoordinatorin ins Boot– mit Sitz auf der Mittelmole in Warnemünde.

Wir schreiben das Jahr 2022, es ist die 84. Warnemünder Woche, ihre 25.. Natürlich hat sie auch im Ehrenamt wieder und immer noch im Race Office „den Hut auf“. „Alle Segler, die hier von der Mittelmole aus starten, melden sich bei uns noch einmal direkt vor Ort an, nachdem sie im Internet ihre Teilnahme angesagt haben. Wir überprüfen ihre Versicherung für die Boote, übergeben die Regattaunterlagen und sind Servicepartner für jeden einzelnen Segler mit seinen speziellen Anliegen. Wenn es zu Protesten bei den Wettfahrten kommt, dann sind wir auch dafür zuständig und übergeben alles der Jury“, erklärt Jutta Mohr. Schmunzelnd fügt sie hinzu hinzu: „Ohne in der Warnemünder Woche mittendrin zu sein, kann ich mir gar nicht vorstellen. Dann müsste der Rollstuhl vor der Tür stehen, und der Arzt Demenz attestieren!“

Monika Kadner

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