Laura Kühlewind: Die Chefin der Seebahn
Von klein auf ist Laura Kühlewind mit dem Segeln verbunden. „Unsere Familie ist seit Generationen im Segelsport aktiv, und ich bin damit aufgewachsen. In den Ferien waren wir immer mit dem Familienboot unterwegs. Und am Wochenende, wenn alle anderen Party gemacht haben, war ich mit meinen Eltern und dem Boot auf Hiddensee“, erinnert sie sich. Mit neun Jahren hat Laura Kühlewind begonnen im Segelclub Opti zu segeln. Später war sie in der Zoom-8-Klasse zu Hause, bevor sie 2005 in den Laser Radial wechselte. Im Alter von 14 Jahren begann sie zudem als Segeltrainerin auszuhelfen. „Wenn ich nicht selbst auf dem Wasser war, habe ich andere trainiert“, blickt sie zurück. Erst durch ein Auslandsjahr in der zehnten Klasse riss der Kontakt zum Segelclub etwas ab.
Nach dem Abitur folgte ein Freiwilliges Soziales Jahr als Segeltrainerin in Warnemünde, wodurch sie erstmals mit einem Seminar für Schiedsrichter und Wettfahrtleiter in Kontakt kam. Kühlewind absolvierte die Prüfung zur regionalen Wettfahrtleiterin und regionalen Schiedsrichterin. Seit Frühjahr vergangenen Jahres ist die Studentin für das Grundschullehramt nationale Wettfahrtleiterin und darf damit auch höherrangige Regatten leiten, wie zum Beispiel während der Warnemünder Woche.
Ihre Aufgaben als Wettfahrtleiterin beschreibt sie mit Hilfe eines anschaulichen Beispiels: „So wie bei der Formel 1 eine Straße als Rennstrecke vorgegeben wird, legen wir je nach Wind und Klasse den Kurs aus. Danach dirigiere ich meine Crew auf den Tonnenlegerbooten und dem Startschiff.“ Als wesentliche Aufgaben neben der Vorgabe des Regattakurses nennt Kühlewind das Positionieren der Bahnmarken, das Durchführen des Startes sowie die Zieldurchläufe. „Wir sind meist die Ersten und Letzten auf dem Wasser“, sagt sie.
Als Wettfahrtleiterin für die Seebahn verantwortlich zu sein, bedeutet für die Wahlrostockerin eine Premiere: Es ist ihr erster Einsatz im Dickschiff-Bereich. Die Mecklenburger Bäderregatta und das Langstreckenrennen „Rund Bornholm“ sind bereits unter Kühlewinds Regie erfolgreich beendet worden. Bis Ende der Warnemünder Woche stehen nun noch Up & Down-Rennen an. „Das erste Mal Chefin bei den längeren Regatten der Dickschiffe gewesen zu sein war sehr aufregend. Die noch ausstehenden Up & Downs ähneln vom Ablauf eher den Jollenregatten, wie ich es bereits kenne. Auf jeden Fall macht mir der Einsatz als Wettfahrtleiterin auf der Warnemünder Woche total Spaß. Ich hoffe auf ein Wiederkommen“, sagt Laura Kühlewind.