Baustelle auf der Mittelmole: Landesssportschule wächst und wächst

Wieder ist Freitag. Wieder ist Beton gekommen, wie an jedem Freitag seit acht Wochen. Die Pumpe spuckt auf Knopfdruck aus. Die zweite Sichtbetonwand wird gegossen. Die Sohle der zukünftigen Bootshalle wird gerade ausgeschalt.

Seit November vergangenen Jahres wurde gerammt, geschachtet, Pfähle eingegossen, geschalt, Geothermiestränge gelegt, Bewehrungen geflochten – es geben sich die unterschiedlichsten Gewerke des Tief- und Hochbaus auf der Mittelmole zurzeit ein arbeitsintensives Stelldichein. Die Landessportschule des Jahrgangs 2023 wird zweckmäßiger und schöner werden als die ehemalige, die noch teils in Eigenregie der Segler selbst, in unzähligen freiwilligen Stunden errichtet worden war.

Der Landessportbund investiert insgesamt 20 Millionen Euro, wobei das Land Mecklenburg-Vorpommern 2,15 Millionen beigesteuert hat. Nach seiner Fertigstellung wird die Sportschule exzellente Bedingungen für den Spitzen- und Breitensport bieten und das Warnemünder Segelrevier erhält einen weiteren besonderen „i“-Punkt.  So entstehen unter anderem auf 4.000 Quadratmetern im ersten Bauabschnitt fünf Tagungsräume, 54 Zimmer, Büros, Speise- und Clubräume. Auch die zweite Bodenplatte mit 360 Quadratmeter Größe ist bereits fertig. Hier wird die Bootshalle ihren Platz haben und eine Spezialwerkstatt.

Natürlich ist auch an die Warnemünder Woche in der ersten Juliwoche eines jeden Jahres gedacht worden. In den Konferenzräumen werden die Schiedsrichter beste Bedingungen vorfinden. Das Race Office kann endlich konzentriert im neuen Gebäude mit allen technischen Voraussetzungen arbeiten. Komfortable Unterkünfte für Segler und Offizielle werden geschaffen. Nicht zuletzt kommt das Pressebüro aus seinen Provisorien raus und ist noch näher dran am Renngeschehen.

Zur 84.Warnemünder Woche sind die Bauleitung vom Warnemünder Bau und die Organisatoren gemeinsam mit den Seglern auf dem Yachthafengelände möglichst eng zusammengerückt. Durch die neuen, großzügigen Plattformen im Yachthafen und die jetzt zur Verfügung stehenden zwei Slipanlangen versuchen sowohl Bauarbeiter, als auch die Sportler sich nicht gegenseitig zu behindern.

Jörn Etzold, der selbst über 15 Jahre lang die Warnemünder Woche entscheidend mit organisiert hat und heutige Leiter der Sportschule und des Yachthafens Warnemünde ist, stellt fest: „Die 84. Warnemünder Woche wird natürlich durch das Baugeschehen behindert. Alle Segler, die Organisatoren und die vielen Helfer gehen jedoch rücksichtsvoll und tolerant miteinander um. Jeder möchte, dass bald wieder Normalität auf der Mittelmole einzieht.“

Wenn auch die 86. Warnemünder Woche 2024 noch mehr als einen Katzensprung weit entfernt ist, wird auf der Baustelle nicht um 16 Uhr Feierabend gemacht und auch sonnabends dreht sich der Kran. Jens Düsing, Bauleiter vom Warnemünder Bau verspricht: „Ehrensache, wir versuchen alle hier beste Arbeit abzuliefern!“

Und auch heute, wie jeden Freitag, wird noch bis Dezember dieses Jahres in schweren Fahrzeugen der Beton angerollt kommen, zum Nutzen des Segelsports, für einen Qualitätsgewinn auch der zukünftigen Warnemünder Wochen!

Monika Kadner

Grafik: MHB ARCHITEKTEN + INGENIEURE GmbH

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