Raceboard-WM: Beachflair und großartige Einbindung

  • 5. Juli 2019

Thomas Michaelis ist absoluter Kenner der Surfszene. Der Raceboard-Klassenpräsident ist Mitorganisator der WM im Rahmen der Warnemünder Woche (6.- 14. Juli). Jahrelang war Michaelis zudem im Vorstand des Segler-Verbandes Nordrhein-Westfalen ehrenamtlich tätig. Nikolas Woeckner sprach mit Michaelis im Vorfeld der WM.

Frage: Vor zehn Jahren waren die Raceboarder schon einmal mit einer WM in Warnemünde zu Gast. Was macht Warnemünde so gut für eine Weltmeisterschaft?

Thomas Michaelis: Wir haben eine super gute Erinnerung an 2009. Es war schnell der Konsens erreicht, hier wieder im Rahmen einer schönen Großveranstaltung teilzunehmen. Auch das Beachflair und die Einbettung in eine der größten Segelveranstaltungen der Welt – das hat uns überzeugt, in Warnemünde unsere WM auszutragen

Frage: Das Feld ist ja extrem international, von Argentinien bis Korea ist alles dabei. Kennt man sich da eigentlich noch untereinander?

Thomas Michaelis: Natürlich kennt nicht jeder jeden, aber grundsätzlich sind die Raceboarder ein eingeschworener Haufen. Auch wenn die meisten Starter im Feld eine Vergangenheit in der Olympischen Klasse haben oder auch mal in den Funboardklassen unterwegs waren, so kommen sie doch immer zum Raceboardfahren zurück, welches einfach den Charme hat, bei fast allen Bedingungen auf fast allen Revieren zu funktionieren und sportliche Wettkämpfe zuzulassen.

Und es gibt schon eine eingeschworene Kerngruppe, die sich mindestens bei der Europameisterschaft, der Weltmeisterschaft und der Master-WM dreimal im Jahr trifft und auch freundschaftlich sehr verbunden sind.

Unser DWSV Fahrersprecher Lars Deiterding, der zu dieser Gruppe gehört und seit der WM in Spanien letztes Jahr intensiv Werbung für Warnemünde macht, war damit auch wesentlich beteiligt, um so viele Starter zu aktivieren… trotz Urlaubszeit und teilweise extremen Anreiseentfernungen. Dafür hat er sein eigenes Training eingestellt und sich voll auf die Organisation inklusive Leihmaterial, Unterkünfte und vieles mehr konzentriert.

Und dank der sozialen Medien liegen ja auch Argentinien und Korea nicht weit weg.

Frage: Bei einem so großen Feld mit 71 Startern aus 19 Nationen, wer sind Ihrer Meinung nach die Anwärter auf die WM-Titel?

Thomas Michaelis: Der Titelkampf könnte dieses Jahr sehr spannend werden. Zum Einen durch die angesagten Bedingungen mit sehr unterschiedlichen Bedingungen, inklusive einiger Tage mit mehr Wind, und zum Anderen weil dieses Jahr viele ehemalige Weltmeister und Olympiateam Teilnehmer dabei sind.

Die beiden mehrmaligen Weltmeister Maksymilian Wojcik aus Polen und Patrick Pollak aus der Slowakei sowie wie der aktuelle Vize-Weltmeister Curro Machon aus Spanien werden bestimmt vorne mit dabei sein. Der litauische Olympiateilnehmer Juozas Bernotas ist für eine Überraschung gut; aber gerade bei viel Wind dürfen auch der Kieler Fabian Grundmann und sein ständiger Widersacher Fernando Consorte aus Argentinien nicht vergessen werden. Wobei ich unserem seit Jahren bei allen Bedingungen dominierenden Deutschen Andre Hartung noch eher einen Platz auf dem Podium zutraue.
Bei den Frauen führt kein Weg an der amtierenden finnischen Weltmeisterin Aleksandra Blinnikka und der frischgebackenen Europameisterin Jana Slivova aus Tschechien vorbei.
Und bei den Jugendlichen der U23 muss unser frischgebackener deutscher Europameister Felix Kupky zeigen, dass er gegen die starke Konkurrenz aus Frankreich bestehen kann. Allgemein dürfen die Franzosen nie unterschätzt werden, weil es bei denen im Gegensatz zu Deutschland eine intensive Förderung der Surfer aller Klassen vom nationalen Verband gibt.