Paul ist „Shuttle-Paule“

  • 12. Juli 2019

Wenige kennen Paul Ruchhöft. Aber alle zwischen Mittelmole und Hohe Düne wissen, wer „Shuttle-Paule“ ist und wo sie ihn finden können. Er ist Kurierfahrer, Abschlepper, Helfer zum Einparken und vieles mehr, wozu vierrädrige Fahrzeuge auch bei einer Segelveranstaltung nötig sind. Er jongliert mit 300 Pferdestärken ebenso souverän, wie mit 78 PS in seiner ganz persönlichen Urlaubs-Freizeit.

Von 300 PS auf 78 Pferdestärken umzusteigen, macht „unserem“ Shuttle Paule besonderen Spaß. Mit 300 PS gibt er mit dem vom Audi Zentrum Rostock zur Verfügung gestellten Audi Q8 Gas, um während der Warnemünder Woche rund um die Uhr dem Organisationsteam zur Verfügung zu stehen. Trailer zur Slip, von der Slip und dann zum „Trailerplatz“ zu ziehen, kleine und große Erledigungen zwischen Warnemünde und Rostock zu übernehmen – auch den Bierwagen aufzufüllen auf der Hohen Düne mit Fässern des guten Rostockers – kurz, es gibt so viele Kleinigkeiten, wo Autos neben den über tausend Segelschiffen unbedingt vonnöten sind, um den reibungslosen Ablauf der Warnemünder Woche auch im 82. Jahr des Bestehens wie immer zum Erfolg zu führen. Der 28-jährige Paul Ruchhöft, den jeder hier inzwischen nur als Shuttle-Paule kennt, ist durch und durch Segler. „Deshalb durfte ich auch schon mit 16 Jahren anfangen, Tonnen zu legen“ Ich war ganz stolz, mit dem Schlauchboot auf See zu sein, denn ich wusste ja, wie wichtig exakte Regattaführung ist.“ Beim Seglerverein Turbine Rostock wuchsen dem damaligen Knirps seine Seebeine. Heute liegen ihm als 1.Vorsitzenden im dortigen Vorstand besonders die Anliegen für den Kinder-und Jugendbereich am Herzen. Auch im Rostocker Segelverein Citybootshafen brachte er im Ehrenamt Mädchen und Jungen das seemännische Alphabet bei. Die Freude und Begeisterung verbirgt der 28-jährige nicht, dass in diesem Jahr einer seiner ehemaligen Jungs Mitglied der schnellsten Crew bei der Langstreckenregatta „Rund Bornholm“ war: Konrad Nehrenberg auf dem Ex-Volvo-Ocean-Racer „OSPA“.  

„Eigentlich bist du doch voll ausgelastet?“ ist die Frage des Reporters. „Eigentlich!“ so die Antwort des jungen Mannes, der inzwischen seinen Spitznamen  „Shuttle-Paule“ als Auszeichnung betrachtet. „Segeln in Rostock ist ja nicht nur Sache eines einzelnen Vereins, des Warnemünder Segel-Clubs. Ich opfere auch nicht meine Urlaubstage, sondern warte Jahr um Jahr sehnlichst auf diese Woche.“ Die Sache mit dem Namen, hatte sich eingebürgert, als Paul Ruchhöft schon mit dem ihm als Jugendlichen anvertrauten Schlauchboot pünktlich und  immer zur Stelle war, wenn er angefordert wurde und umsichtig alle Probleme zur vollen Zufriedenheit der großen Seglerfamilie löste. Wenig später der Umstieg auf den „Audi Q8“ mit seinen 300 PS, wo erst recht „Shuttle Paule“ jener war, den auf dem Wettkampfgelände jeder kannte und achtete ob seiner professionellen Hilfsbereitschaft.

Wenn alle Fahnen der 38 teilnehmenden Nationen auf der Mittelmole und auf der Hohen Düne eingeholt sind, die Anleger an den Piers wieder von den einheimischen Vereinsmitgliedern und ihren Gästen genutzt werden, schraubt der im zivilen Leben als Projektingenieur im Maschinenbau arbeitende, wieder voller Leidenschaft an seinem VW T3 Bulli mit den 78 PS unter der Haube. Mit seiner Freundin geht es dann doch noch für einen ausgedehnten Urlaub in Richtung dänische Südsee. Auch aufs Wasser, Stand up Paddeln ist angesagt.

Shuttle Paule, sehen wir uns im nächsten Jahr wieder?

„Keine Frage! Dieses Drumherum um die Warnemünder Woche, der Zusammenhalt aller, die gute Stimmung, das findet sich so schnell nicht wieder. Ich bin jedenfalls auch gern zur 83. wieder mit dabei!“

Monika Kadner