Was wäre wenn…
… die Warnemünder Woche ohne die über 300 ehrenamtlichen Helfer und ohne die Unterstützung der zahleichen Partner auskommen müsste? Man stelle sich vor, wie ein Tag dann wohl aussehen könnte: Eine eher erschreckende Vorstellung.
Es ist morgens, die Sonne scheint und wir haben beste Segelbedingungen auf der Ostsee vor Warnemünde. Am Straßenrand liegen überall Segler, da die Deutsche Marine ihren Standort leider nicht zum Campen zur Verfügung gestellt hat. Auch das Rostocker Wohnungsunternehmen WIRO stellt keine Campingflächen und so muss der Asphalt als Matratze ausreichen. Eventuell wäre die Zuschauertribüne im ehemaligen Fährbecken ja noch gemütlich gewesen, aber die können wir nicht entdecken. Der WIRO-Sporttag wird bestimmt auch ausfallen. So langsam kommen die Sportler in die Gänge und es zeigt sich das nächste Problem: Der Caterer w. Holz GmbH ist nicht da und das Frühstück muss ausfallen. Auch die legendäre Helferparty wird wohl nicht stattfinden, sie wurde ja von ihnen gesponsert. Na ja, da fast gar keine ehrenamtlichen Helfer da sind, wird es sicher nur wenig Aufregung geben. Mit leerem Magen geht es weiter in den Yachthafen Mittelmole, wo sich die Boote übereinander stapeln. Alles ist komplett überfüllt, denn die Yachthafenresidenz Hohe Düne ist mit ihrem Hafen nicht Teil der Warnemünder Woche. Irgendwie schaffen es dann doch ein paar Boote auf das traumhafte Segelrevier und sind bereit für den ersten Start. Aber wo ist die Wettfahrtleitung? Die Jury? Tonnenleger? Was ist mit der Wasserwacht? Ohne all die Begleitboote ist es immerhin idyllisch ruhig auf dem Meer. Aber von Regatta kann wohl keine Rede sein. Nach ein paar Stunden müssen alle schnell wieder zurück in den Hafen, die Sonne brennt ganz schön und die Kosmetikfirma Naturfreunde MV hatte keine Sanddorn-Sonnencreme mehr übrig. Da wäre ja nun ein Rostocker Pils der hanseatischen Brauerei genau das richtige. Oder vielleicht auch eine leckere Limo von Güstrower Schlossquell? Nein, das gibt’s nicht, alle sind nicht nur hungrig, sondern dürsten sich in den Nachmittag. Die ersten Segler haben auch schon Kreislaufprobleme, da sollte sich auf jeden Fall einer der Helfer kümmern. Aber wer überhaupt hilft, ist nicht erkenntlich. Die Crew Shirts und Base Caps konnten wegen finanzieller Engpässe nicht bestellt werden, normalerweise war die Berliner Messe Boot & Fun da immer sehr großzügig. Auf der Suche nach Hilfe stolpern wir über hunderte Bootstrailer und verletzen uns. Das sollte sich wohl besser ein Arzt angucken. Aber vom Mobilitätspartner Audi Zentrum Rostock gab es keine Autos gestellt, um den Weg zum Krankenhaus zu ermöglichen. So erklärt sich uns auch, warum keiner die Trailer auf den dafür vorgesehenen Abstellplatz gezogen hat. Durch andere Besucher erfahren wir, dass es wohl auf der Bühne am Leuchtturm gleich eine Siegerehrung geben wird. Das klingt ja nicht schlecht, aber zuerst wollen wir noch ein wenig mit Booten Probe fahren. Wir hatten gelesen, dass Bauhaus Nautic diesen Service kostenlos anbietet, aber das war dann auch nur eine Zeitungsente. Nun gut, dann doch direkt zur Bühne. Jedoch kann man von Ehrung der sportlichen Leistung nicht sprechen, es fehlt an Pokalen, Medaillen und allen Sachpreisen, die nicht wie üblich vom Yachtausrüster A.W. Niemeyer gesponsert sind. Völlig erledigt vom Tag und ohne berauschende Eindrücke geben wir auf und… wachen auf. Der Alptraum hat ein Ende!
Glücklicherweise ist dieses Szenario reine Fiktion. Matthias Fromm, Tourismusdirektor von Rostock und Warnemünde ist dankbar: „Die Warnemünder Woche kann auf zahlreiche ehrenamtliche Helfer auf dem Wasser und an Land zählen. Dank ihnen gelingt uns jedes Jahr ein unvergleichliches und vielschichtiges Event mit großer Strahlkraft in die ganze Welt.“ Über die vielen Unterstützer der Warnemünder Woche freut sich auch der Chairman Ralf Bergel: „Es ist wunderbar, so treue und langjährige Partner an unserer Seite zu haben. Natürlich sind wir auch den neuen Sponsoren dankbar. Sie ermöglichen ein professionelles Programm mit hochkarätigem Segelsport.“ Ob finanzielle oder materielle Hilfe oder persönliches Engagement.
Die Warnemünder Woche sagt: Danke!