J/22: Favoriten werden ihren Rollen gerecht
Heute hat die J/22-Weltmeisterschaft im Rahmen der 82. Warnemünder Woche (6. bis 14.7.) begonnen. Vier Wettfahrten wurden gesegelt, die der Niederländer Jean-Michel Lautier allesamt gewann.
Am ersten Tag der J/22-Weltmeisterschaft hat Europameister Jean-Michel Lautier eine eindeutige Botschaft an seine Konkurrenten gesendet. Vier Siege in vier Wettfahrten, machen klar: Es wird schwer den Niederländer zu schlagen. Schon jetzt beträgt der Abstand zum Zweitplatzierten Reiner Brockerhoff zehn Punkte. Brockerhoff, der ebenfalls zu den Titel-Favoriten zählt, ist solide in die WM gestartet, mit einem vierten, einem zweiten, einem dritten und einem fünften Platz. Auf dem dritten Platz, mit vier Punkten Abstand auf Brockerhoff, folgt Johan Koppernaes aus Kanada. Der Viertplatzierte Dirk Jan Verdoorn aus den Niederlanden liegt einen Punkt hinter Verdoorn. Für den Niederländer ist es bereits die vierte J/22-Weltmeisterschaft, nach zwei WMs in Scheveningen und einer in Travemünde. Das Revier vor Warnemünde ist neu für Verdoorn: „Es ist das erste Mal, dass ich in Warnemünde segele. Besonders finde ich hier die schöne Ostseewelle, wie wir sie hier haben“, sagt Verdoorn. Der Kieler Yachtkonstrukteur Martin Menzner liegt aktuell auf dem sechsten Rang und ist damit der beste unter deutscher Flagge segelnde Teilnehmer. Menzner ist sonst in der Klasse J/80 zu Hause und erfolgreich. „Die J/22 finde ich klasse. Ich bin sie früher viel gesegelt, aber das ist lange her. Eingegrooved habe ich mich allerdings noch nicht richtig. Gestern wäre ich fast ein paar Mal vom Boot gefallen, bei der Welle. Das kann nur besser werden.“ sagte Menzner heute Morgen vor dem Start lachend.
Wettfahrtleiter Lorenz Buchler zeigte sich am Abend nach den Rennen sehr zufrieden mit dem ersten Tag der WM: „Wir hatten heute wieder super Wind zwischen 14 und 20 Knoten. Über den ganzen Tag hat er nur circa 15 Grad gedreht.“ In der zweiten Wettfahrt fuhren heute vier Boote zu früh über die Startlinie. Einer davon war auch Holger Schmitt, Vorsitzender der Deutschen J/22 Klassenvereinigung: „Trotz des Frühstarts war es heute sehr spaßig. Wir haben vier stramme Wettfahrten durchbekommen. Ich glaube aber nicht, dass wir das morgen wiederholen können.“ Die Wettervorhersage für morgen, Donnerstag, verspricht nicht allzu viel Wind. Der Weltsegelverband World Sailing schreibt vor, dass beim Austragen der WM ein konstanter Wind von sechs Knoten wehen muss. Ob dies morgen der Fall ist, wird sich zeigen. Fünf Wettfahrten müssen insgesamt absolviert werden, damit die Regatta als Weltmeisterschaft gewertet werden kann. „Die eine Wettfahrt drücken wir aber auf jeden Fall noch durch“, ist sich Wettfahrtleiter Buchler sicher. Schließlich liegen noch drei Regattatage vor den J/22-Seglern.