Drachenbootfestival: Die „Seitenstechers“ möchten „Hin to Win“
Aus einer Grilllaune bei einem Nachbarschaftsfest heraus beschlossen einige Freunde aus dem Rostocker Vorort Diedrichshagen vor fünf Jahren, ein gemeinsames Drachenbootteam zu gründen und am Warnemünder Drachenbootfestival teilzunehmen. Mit Erfolg: 2015 sind die Diedrichshäger erstmals im Drachenboot gestartet und direkt in ihrer Leistungsklasse Zweite geworden.
Die „Seitenstechers“ nennen sich die Paddler aus Diedrichshagen. Zehn Frauen und ebenso viele Männer sowie ein Trommler, der im Paddeltakt anheizt, gehören zum Team. „Das Besondere an unserer Mannschaft ist, dass wir einen großen Altersbereich abdecken und aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern kommen. Unser Trommler ist gerade einmal zehn Jahre alt und unser ältester Paddler schon 67. Mediziner, Kaufleute, Universitätsangestellte und Schüler sitzen in einem Boot“, erklärt Teammitglied Zenon Cholodnicki. Das Motto seines Teams lautet „Hin to win“.
„Die Schwierigkeit beim Drachenbootrennen ist der Start aus dem Stand. Da gilt es möglichst schnell von null auf 100 zu beschleunigen. Ein guter Start ist entscheidend. Außerdem kommt es bei so vielen Paddlern unterschiedlichen Alters darauf an, eine leistungsangepasste Schlagzahl zu fahren, damit jeder lange genug mithalten kann. Neben Kraft ist beim Drachenbootrennen aber auch Taktik wichtig“, erläutert der Ruheständler.
Überlegtes und taktisch geschicktes Handeln ist beim Warnemünder Drachenbootrennen nicht nur auf dem Wasser gefragt, sondern auch an Land. Schon frühzeitig haben die „Seitenstechers“ ihr Pavillonzelt auf Höhe der Ziellinie in allererster Reihe am Alten Strom aufgebaut. „Ein guter Standplatz ist wichtig. Das Zelt nutzen wir als Materiallager und für unser Buffet, wofür jeder etwas zum Wettkampf mitbringt“, erklärt Paddlerin Patricia Huber. Nach dem Rennen feiern die „Seitenstechers“ ihre After-Race-Party zuhause in Diedrichshagen.
Das Festival verbindet die Nachbarn das ganze Jahr über. Der 2015 gewonnene Pokal wurde im Team zu einem Wanderpokal gemacht. „Wir geben den Pokal seit Jahren untereinander weiter. Jede Übergabe ist mit einem gemeinsamen Fest verbunden“, so Mannschaftskapitänin Anne Kahrmann. Drei Monate vor dem nächsten Rennen beginnt immer das regelmäßige gemeinsame Training. Dabei werden die Boote inklusive Steuermann von den Veranstaltern des Drachenbootfestivals, dem LT-Club und dem SV Breitling aus Rostock, gestellt. Einmal wöchentlich trainieren die „Seitenstechers“ in der Vorbereitungszeit Ausdauer, Koordination und Gleichtakt. Das Ziel der Nachbarschaftsmannschaft beim Festival: Spaß beim Rennen haben und es vielleicht bis ins Finale schaffen. Also nichts wie „Hin to win“ zum Drachenbootrennen auf dem Alten Strom.