Güstrower Helfer an vorderster Front in Warnemünde

  • 19. Juli 2017

Ein Bericht des Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e.V.: Die 80. WARNEMÜNDER WOCHE 2017 ist inzwischen Geschichte. Die Segler sind abgereist und die Helfer haben wieder alles abgebaut. 324 Helfer haben das Regattageschehen rund um 1.800 Segler aus 31 Nationen von Neuseeland, Australien, Katar, aus Südafrika und ganz Europa bis hin zu den Vereinigten Staaten gemanagt.

Jörn-Christoph Jansen leitete erneut Internationale Jury

Höhepunkte der Wettfahrten vor Warnemünde waren zweifelsohne der Laser Europa Cup, die Europameisterschaft der Klasse 5o5 und die Internationale Deutsche Meisterschaft der Offshoreklassen.

Wie schon im vergangenen Jahr gehörte Jörn-Christoph Jansen vom Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e. V. (WVG) zu jenen, die zehn Tage vor Ort waren. Der Güstrower ist nationaler Schiedsrichter des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) und leitet seit 2016 die Internationale Jury. „Wir hatten zum ersten Mal Schiedsrichter aus Finnland und Belgien im Team. Insgesamt bestand die Jury aus acht Nationen“, erläuterte Jansen, der seit 2012 auch Teil des ehrenamtlichen Organisationsteams der WARNEMÜNDER WOCHE ist. Neben Finnland und Belgien stammten die Schiedsrichter aus Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Österreich und Deutschland.

„Der Tag beginnt üblicherweise mit der großen Lagebesprechung, die vom Hauptwettfahrtleiter geleitet wird. Hier kommen alle Bahnwettfahrtleiter, die Wasserwacht, das Landteam, das Pressebüro, die Wasserschutzpolizei und die Jury zusammen. Zunächst empfangen wir einen ausführlichen Livewetterbericht vom DWD. Nach einem kurzen aber guten Frühstück folgt dann das Jurymeeting mit allen 14 Schiedsrichtern unter meiner Leitung. Die Amtssprache innerhalb der Jury ist Englisch“, so Jörn-Christoph Jansen, der seine neunte WARNEMÜNDER WOCHE in der Jury erlebte.

Nachdem die Schiedsrichter auf die Bahnen ‚Alpha‘ bis ‚Hotel‘ verteilt sind, geht es auf die Ostsee. Hier schiedsen immer zwei Schiedsrichter zusammen. Auf einem Kurs sind oft zwei bis drei Schiedsrichterboote zusammen, insgesamt also vier bis sechs Schiedsrichter. „Nach Rückkehr warten wir ab, ob es Proteste gibt und verhandeln diese sodann. Nicht selten haben Tage 12 bis 14 Stunden. Das seit 2017 in den Wettfahrtregeln installierte Schlichtungsverfahren kann helfen, die Verhandlungen abzukürzen“, so Jörn-Christoph Jansen, stellvertretender Vorsitzender des WVG.

Doch der WVG stellt nicht nur einen Vertreter in der Jury, sondern ist als Co-Organisator omnipräsent. So halfen Susanne Anders, Regine Schebeko und Monika Jansen beim Präparieren der Lunchpakete ab morgens halb sechs und beim Getränkeausschank am Nachmittag. Isa und Jürgen Kitta betreuten die Segler beim Verlassen des Hafens, stellten Slipwagen bereit, schenkten Getränke und Mahlzeiten aus oder halfen einfach, wo sie gebraucht wurden.

Peter Karstens reiste gleich mit eigenem Motorboot an und war mal Presse-, mal Begleit- und mal Wettfahrtleitungsboot. Carsten Jansen, der normalerweise selbst Wettfahrtleiter sein sollte, half auf anderen Bahnen beim Tonnenlegen. „Eigentlich hätten wir die Klasse 2.4mR auf den Kurs schicken sollen, aber aufgrund der geringen Meldezahl wurde diese Klasse vom Veranstalter abgesagt. Parallel fand leider die Weltmeisterschaft in den Niederlanden statt“, erläuterte der aktuelle Vizemeister im Kutter ZK10.

In eben jener Bootsklasse nahm Carsten Jansen mit seiner Teterower Crew um Steuermann und WVG-Ehrenmitglied Hans-Werner Rix auch selbst an den Regatten vor Warnemünde teil und gewann wie schon bei den Deutschen Meisterschaft in Kiel erneut Silber.

Auch in der Klasse „Pirat“ gingen Segler des WVG an den Start. „Leider hatten nur 15 Boote gemeldet. Das muss sich wieder ändern, damit die Klasse für den Veranstalter attraktiv bleibt“, appelliert WVG‑Vorsitzender Peter Anders an die Piratensegler. Er selbst belegte einen guten 4. Platz. Während die Teterower Ines Pingel-Heldt/Thomas Heldt vor den Rostockern Bernd Höft/Burkhard Rieck gewannen. Platz drei ging an Kai Bernstengel (Brandenburg), der den WVG-Segler Jörg Hamann an der Vorschot hatte. „Wir freuen uns, dass Jörg Hamann diesen Erfolg errungen hat. Das gibt ihm einen Schub für die restliche Saison“, weiß Peter Anders um die Motivation von Erfolgen im Segelsport.

„Wir stehen hinter der WARNEMÜNDER WOCHE als Co-Ausrichter und werden auch 2018 wieder dabei sein. Dann hoffentlich auch wieder mit einer kompletten Wettfahrtleitung. Viele unserer Mitglieder nehmen sich dafür extra Urlaub“, blickt Peter Anders schon auf 2018. Auch Jürgen Bohn, Vorsitzender des Warnemünder Segel-Clubs 1925 e. V., lobte die Güstrower während seiner Rede auf dem Empfang des Oberbürgermeisters: „Obwohl sie dieses Mal keine Wettfahrtleitung haben, sind sie trotzdem angereist, um zu helfen. Das ist beispielgebend.“

Die 81. WARNEMÜNDER WOCHE hat großes vor. So sollen die Weltmeisterschaften der OK-Jollen, die Europameisterschaften der A-Cats und gleich mehrere Deutsche Meisterschaften stattfinden. Irgendwo dazwischen wird man dann wieder Güstrower Segler finden, die helfen, segeln und schiedsrichten.

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